Presseschau vom 17. bis 25. Juni 2025: Was für eine Woche! Zwischen einem G7-Gipfel in Kanada, einem US-Blitzschlag gegen den Iran zur Zerschlagung des Atomprogramms der Mullahs, einem EU-Gipfel in Brüssel, auf dem neue Sanktionen gegen Wladimir Putins Russland beschlossen wurden, und last but not least einem NATO-Gipfel am 25. Juni, der „gut verlaufen” sein soll – wie sieht die Bilanz für unsere Staatschefs aus?
In der Pressekonferenz von Präsident Trump wurden einige Befürchtungen über die Zukunft der NATO und des amerikanischen Schutzschildes, wie wir es in 80 Jahren Wohlstand und gemeinsamer Sicherheit kannten, widerlegt. Morgen werden die Europäer in Brüssel, wenn sie zu einem neuen Gipfeltreffen zusammenkommen, die Gelegenheit haben, sich die unangenehmen Fragen zu stellen… Eine Gelegenheit für Bundeskanzler Merz, an seinem ersten Europäischen Rat nach einer intensiven diplomatischen Sequenz teilzunehmen! Einige sagen bereits voraus: Germany is back!
Redaktion European-Security — Paris/Berlin, 25. Juni 2025 —
Inhaltsverzeichnis
Die NATO ist vom Winde verweht
In Den Haag sollten die Europäer eigentlich ihre Erhöhung der Militärbudgets bestätigen, die strategische Autonomie Europas organisieren, Artikel 5 klar definieren, um endlich Klarheit zu schaffen, und überlegen, wie sie gegebenenfalls die USA ersetzen können, um die Ukraine zu unterstützen, bis klar ist, ob Washington weiterhin Putins Spiel mitspielt oder nicht. Stattdessen bekamen wir eine maßgeschneiderte One-Man-Show für Donald Trump zu sehen, bei der alles getan wurde, damit der Seiltänzer ohne Netz auftreten und zufrieden mit sich selbst wieder abreisen konnte!

Für Frankreich und Deutschland ist es an der Zeit, sich zu fragen, ob Europa aus seiner Lethargie erwachen, endlich aufhören will, sich selbst zu entmachten oder sich zu unterwerfen. Die Ergebnisse dieser Woche geben wenig Anlass zur Hoffnung. Die Ergebnisse dieser Woche geben uns dennoch einigen Grund zur Hoffnung! Die Amerikaner treten nicht aus der NATO aus und die Europäer werden aufrüsten und ihre Bedrohungen berücksichtigen. Das ist nicht wenig.
I. Einleitung: Eine ereignisreiche geopolitische Woche
Die Zeit vom 17. bis 25. Juni 2025 war geprägt von intensiven diplomatischen und militärischen Aktivitäten. Es fanden mehrere wichtige Gipfeltreffen und ein bedeutendes militärisches Ereignis statt, dessen Auswirkungen noch abzuwarten sind.
II. Wichtige Ereignisse und zentrale Themen:

- G7-Gipfel in Kanada: Welche Ergebnisse nach dem Gipfel? Vor allem wurde über die vorzeitige Rückkehr von Donald Trump nach Washington gesprochen… Was ist mit den globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Diskussionen, wie sie bei G7-Gipfeln üblich sind?
- US-Angriff auf den Iran: Ein Ereignis von entscheidender Bedeutung: Dieser Blitzangriff auf den Iran sollte das militärische Atomprogramm der Mullahs zerschlagen. Diese einseitige Aktion der USA, die direkt auf die nuklearen Fähigkeiten des Iran abzielt, dürfte zu einer erheblichen Eskalation der Spannungen im Nahen Osten führen. Aber mit welchem Ergebnis? Wir würden gerne mehr wissen als Donald Trump.
- EU-Gipfel in Brüssel und Sanktionen gegen Russland: Ein EU-Gipfel in Brüssel, auf dem neue Sanktionen gegen Wladimir Putins Russland beschlossen werden sollten, hat stattgefunden. Dies unterstreicht die fortgesetzten Bemühungen der EU, Russland zu einem Waffenstillstand zu zwingen!
- NATO-Gipfel (25. Juni): Der NATO-Gipfel soll „gut verlaufen” sein. Das erklärte Ziel von Donald Trump war es, einige Stunden seiner kostbaren Zeit darauf zu verwenden, die Europäer „aufzufordern”, 80 Milliarden Dollar ohne Gegenleistung zu zahlen! Morgen findet in Brüssel ein neuer Gipfel für die Europäer statt, die dann alle Zeit der Welt haben werden, sich gegenseitig ihre Frustrationen vorzuhalten.

III. Frustrationen und interne Debatten in Europa:
Man kann nur hoffen, dass morgen in Brüssel Bundeskanzler Merkel für Deutschland und Präsident Macron für Frankreich eine Stimme Europas hören lassen, die seit über einer Woche unhörbar ist!
- Strategische Autonomie Europas: In Den Haag sollten die Europäer die strategische Autonomie Europas organisieren und Artikel 5 definieren, um endlich Klarheit zu schaffen. Ziel war es auch, zu prüfen, wie die USA bei der Unterstützung der Ukraine ersetzt werden können.
- Abhängigkeit von den USA und Trumps „One-Man-Show”: Die Realität sieht bitter aus: Anstatt Fortschritte in Richtung Autonomie zu erzielen, haben wir eine One-Man-Show für Donald Trump erlebt, bei der alles getan wurde, damit der Seiltänzer ohne Netz auftreten konnte. Dies deutet auf einen starken amerikanischen Einfluss und eine Fokussierung auf die Persönlichkeit und die Positionen von Donald Trump hin, möglicherweise zum Nachteil der strategischen Ziele Europas.
- Fragen zur amerikanischen Unterstützung für die Ukraine: Die Unsicherheit über die künftige Politik der USA wird deutlich zum Ausdruck gebracht, solange noch nicht klar ist, ob Washington weiterhin Putins Spiel mitspielen wird. Die europäische Besorgnis über die Verlässlichkeit der amerikanischen Unterstützung für die Ukraine und die Möglichkeit, dass die USA eine als russlandfreundlich empfundene Politik verfolgen könnten, ist verständlich.
- Französisch-deutscher Aufruf zum Handeln: Für Frankreich und Deutschland ist es an der Zeit, Fragen zu stellen, in der Hoffnung, dass es an der Zeit ist, sich zu fragen, ob Europa endlich aus seiner Lethargie erwachen will und sich nicht zwischen Rückzug und Unterwerfung entscheiden muss. Europa muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, weg von Passivität und Unterordnung, bevor es zu spät ist.

IV. Ausblick und Schlussfolgerung:
Trotz der offensichtlichen Frustrationen kann man nicht sagen, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs den Erwartungen gerecht geworden sind. Hoffen wir, dass die Tür für Optimismus noch offen bleibt. Das bedeutet, dass das Bewusstsein für die Herausforderungen und Abhängigkeiten einen europäischen Willen zu Veränderung und Selbstbehauptung beflügeln sollte. Diese Woche hat sowohl die Komplexität der geopolitischen Lage als auch die dringende Notwendigkeit für Europa deutlich gemacht, einen unabhängigen strategischen Kurs zu definieren und zu verfolgen. Eine schwere Aufgabe!